Meine Geschichte zum Album
Den Soundtrack zu einem Bumsfilm zu komponieren klingt genauso amüsierend wie abwegig, sinnreiche Dialoge zwischen den Hüftakrobaten zu erwarten. Selbst das Gütesiegel eines feministischen Pornos kommt nicht um die (nackte) Tatsache herum, dass es in dem Streifen ums schnöde Rammeln geht: Egal um welches Loch es sich handelt, welch sexueller Vielfalt sich Mensch gerade zugewandt fühlt, Reiz und Trieb weckt den Urinstinkt im Zweibeiner und so verhält er sich beim Kopulieren auch.
Die Geschichte zur Entstehung von Body Love geht so: Beim Dreh von Body Love wurde Klaus Schulze’s Moondawn abgespielt und Protagonisten sollen sich bei ihren Aktionen im Rhythmus der Musik bewegt haben. Also hat der Regisseur den Musiker kontaktiert und ihn gebeten, den Soundtrack zu Body Love einzuspielen. Klaus Schulze, sehr aktiv und kreativ musikalisch unterwegs, legte wenige Monate später eine Variation seines Soundtracks mit dem Titel Body Love 2 respektive Body Love Vol.2 nach. Ich bin von beiden Veröffentlichungen angetan und möchte deshalb keine Wertung abgeben, welche besser oder schlechter ist.
Kurzrezension
Body Love von Klaus Schulze ist der hypnotische Soundtrack zum gleichnamigen Erotikfilm von Lasse Braun. Das Werk zählt zu seinen atmosphärisch dichtesten Arbeiten. Die Musik entfaltet sich in fließenden Sequenzen, getragen von analogen Synthesizerebenen, pulsierenden Sequenzen und subtilen rhythmischen Akzenten. Schulze gelingt es, Erotik nicht vordergründig plakativ, sondern als sinnliche Klanglandschaft zu inszenieren. Besonders bemerkenswert sind die Titel Stardancer und Blanche, die eine meditative Tiefe erreichen, die über den Filmkontext hinausgeht.