Meine Dealer des Vertrauens

Meine schwarze Ware beziehe ich aus verschiedenen Quellen. Selten kommst es vor, dass ich auf Trödel- oder Flohmärkten hier in Berlin zugreife. Das liegt in erster Linie daran, dass die Händler die Schallplatten lieblos lagern und gerne stundenlang der Sonne aussetzen. Dann ist da noch der Preis, der für Gebrauchte oft jenseits von gut und böse liegt. Ich habe auch keinen Bock zu handeln. Denn schlußendlich weiß ich bei diesem Kauf nicht, an wen ich mich wenden kann, wenn die Scheibe sich Zuhause als Springpferd herausstellt.

Gebrauchtes kaufe ich lieber bei recordsale.de. Leider ist hier die Welt auch nicht immer in Ordnung. Kurze gekräuselten Haare bis dicke Dreckschichten auf dem Vinyl zeigen mir, dass sich niemand die Scheibe angesehen hat oder derjenige, der sie sich berufsmäßig anschauen musste, ein dickes Fell hat. Nicht selten werden Plastinkis als Topware deklariert und machen dann doch unzumutbare Freudensprünge. Deshalb spiele ich sowohl gebrauchte als auch neue Schallplatten immer nass ab. Dazu verwende ich mein Feuerwasser, einen Mix aus 750 ml entmineralisiertes Wasser und 250 ml Alkohol. Auch schon zweimal vorgekommen: Statt der gekauften zwei Schallplatten langweilte sich nur eine im Cover oder die gekaufte AMIGA-Lizenzplatte war das Original aus dem Westen. Eins muss ich recordsale.de lassen: Bisher wurden alle Probleme gelöst und das nicht zu meinem Nachteil.

Mitte 2026 gehe ich in meine Phase III, der Normalbürger würde vorzeitige Rente sagen, und ich bin echt am Überlegen, auf Teilzeitbasis in der Eingangskontrolle bei recordsale.de anzudocken, um es einfach besser zu machen. Ich stelle es mir stressig vor, doch maximal zwanzig Stunden in der Woche würde ich mir zumuten, auch wenn der Weg von Marzahn nach Pankow lang ist. Ich kann ihn ja mit Musik untermalen, wie ich es schon heute tue, wenn ich in die Hochschule fahre.

Neues Vinyl hole ich vorzugsweise bei jpc.de. Keine Frage, bei amazon.de gibt es die Scheiben oft günstiger. Es ist aber auch andersherum gut möglich, dass amazon.de einen unanständigen Neupreis aufruft. Was für jpc.de und gegen amazon.de spricht, ist der Umgang mit den Scheiben. Amazon.de haut das Vinyl zu über 90% in viel zu große Kartons, die beim weiteren Transport ordentlich zusammengepresst werden. DHL-Fahrer sind an der Stelle auch sehr schmerzfrei und pressen die Sendung ins zweitkleinste Fach der Packstation. Darauf habe ich keinen Bock. Hier ist jpc.de mit etwas mehr Liebe am Werk und bis jetzt kam jede Scheibe sauber bei mir an.

Dieser Beitrag wurde von mir aus freien Stücken geschrieben und ich habe nichts für die Erwähnung der Händler bekommen.

Autor: Makkerrony

Während Makkerony durch das Leben wandelt, hört er gerne Musik. Unterwegs digital, in seinem Betonpalast analog von Schallplatte. Makkerrony ist im Interweb auch als Lichtbildprophet unterwegs, auch hier analog mit Filmkamera und Pinsel.

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