Meine Geschichte zum Album
Mit dem Beginn der Lehre stand mir monatlich etwas mehr Alu-Geld als das bisherige Taschengeld zur Verfügung. Ich gehe davon aus, dass die Frau, die mich geboren hat, Kostgeld von mir verlangt hat. Da weder das damalige Einkommen noch die damaligen Ausgaben für das Lebensnotwendigste mit den heutigen Bedingungen vergleichbar sind, muss es damals halbwegs funktioniert haben: Während die Lizenzschallplatten heiß begehrte Ware und schnell vergriffen sind, lagen bespielte Musikkassetten deutlich länger in der Auslage. Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht und eben diese bespielten Kassetten gekauft, wenn mir das Glück nicht hold war, eine entsprechende Variante auf Vinyl zu erstehen.
Meine damalige Musikanlage (?) bestand aus Monogeräten: Rema-Receiver und Geracord-Kassettenrecorder. Über den Plattenspieler kann ich heute nichts mehr sagen. Fakt ist, die Ausstattung war mehr als bescheiden und meinem monatlichen Budget angepaßt. Später, aber noch zu DDR-Zeiten, kam ein Selbstbau-Stereoverstärker dazu. Er verschlimmbesserte nur die musikalische Gesamtsituation. Ich sage nur, dass minderwertige Drehpotis fürchterliches Rascheln und perfekte Aussetzer produzieren können.
Sowohl The Dark Side of the Moon als auch Wish you were here hatte ich mir als Musikkassette gekauft. Zeitlich fielen die Käufe nach The Wall, welches ich nur in Fragmenten kannte. Erst mit der Wende und auf CD landeten The Dark Side of the Moon, Wish you were here, Animals und The Wall in meiner digitalen Bibliothek. Mit der Vinylothek kamen ältere Alben dazu. Einen großen Bogen mache ich lediglich um The Final Cut. Ansonsten bin ich sehr von den Livemitschnitten wie P.U.L.S.E. angetan.
The Dark Side of the Moon hat für mich mit Time und Money zwei kultbehaftete Auskopplungen, die man sogar einst in der Disco gespielt hat. Für mich ist das Album und The Great Gig in the Sky, insbesondere in Livemitschnitten, ein wunderbares Beispiel, wie Gesang in nerviges Jammern münden kann. Ich bin mir der Tragweite der Aussage bewußt, dafür von Hardcore-Fans verbal gesteinigt zu werden. The Dark Side of the Moon ist ein Meisterwerk und ich zolle ihm Respekt. Schreien ist jedoch Punk und kein Gesang. Mein Herz schlägt dann doch eher für Alben wie Wish you were here, gefolgt von Animals. Shine On You Crazy Diamond, Wish You Were Here und Sheep sind meine Favoriten. Was macht für mich den Reiz an Pink Floyd aus? Wish You Were Here liefert das perfekte Beispiel: Es sind die scheinbar imperfekten Details im Hintergrund des Titel. Geräusche und Störungen, die die Musik nicht steril wirken lassen.
Kurzrezension
The Dark Side of the Moon von Pink Floyd zählt zu den einflussreichsten Alben der modernen Musikgeschichte. Mit der nahtlosen Verbindung von Progressive Rock, psychedelischen Elementen und Themen wie Zeit, Geld und menschlicher Wahnsinn, setzt es neue Maßstäbe. Titel wie Time und Money sind moderne Meisterwerke. Die Produktion des Albums ist geprägt von Alan Parsons. Sie beeindruckt mit innovativen Soundeffekten und nahtlosen Übergängen. Das Album ist sowohl musikalisch als auch konzeptionell zeitlos.