Meine Geschichte zum Album
Es wird ein bisschen peinlich: Als ich um 1983/84 unangekündigt den Titel Owner of a Lonely Heart hörte, dachte ich zunächst an The Police. Zugegeben, der Gesang und die Stimme passte nicht ganz zu Sting, doch von Zeit zu Zeit neigen Sänger und Sängerinnen zum Qieken und Quietschen, warum nicht auch Sting. Zu meiner Ehrenrettung muss ich gestehen, dass ich zu dieser Zeit in einer festen Beziehung lebte, die 1984 in einer Ehe mündete, in Pankow wohnte und einer geregelten Arbeit nachging. Da bleibt nicht viel Zeit für Hobbypflege Musik. Eines Nachts, im Jahre 1984, sah ich in den Dritten des Westfernsehens eine Aufzeichnung eines Yes-Konzerts und es wurde beim Reinzappen Owner of a Lonely Heart gespielt.
Kurz vor Beginn meines Wehrdienstes 1987 hatte ich mitbekommen, dass Yes mit Big Generator einen Nachfolger herausgebracht hat. Durch besagten Wehrdienst, es war in der Zeit nicht möglich und erst Recht nicht erlaubt Westmedien zu konsumieren, war ich sehr schnell aus dem aktuellen Musikgeschehen heraus. Nach der Wende war 90125 eines der ersten Alben, welches ich mir gebraucht zugelegt habe. Außerdem legte ich mir neben 90125 auch Big Generator als LP zu. Es ist für mich so eine grundsätzliche Sache, eine Veröffentlichung in ihrer Gesamtheit, also alle Titel des Albums zu hören.
In die Wendezeit fiel auch die Veröffentlichung Anderson Bruford Wakeman Howe von Anderson, Bruford, Wakeman und Howe. Auch das habe ich mir zugelegt und hatte nun einen bunten Cocktail Yes und seine Ableger. Keinen Zweifel, dass Owner of a Lonely Heart eine kommerzieller Megaerfolg für Yes war. Nur spiegelt für mich der Erfolg nicht die Musik von Yes wider. Denn gerade die alten Lieder des oben erwähnten Livemitschnittes hatten es mir angetan. Und dem kam Anderson Bruford Wakeman Howe am Nächsten. Meine digitale Musikbibliothek umfasst Yes – The Studio Albums 1969 – 1987 und wenn Starship Trooper, Long Distance Runaround, The Gates of Delirium oder Awaken erklingt, geht innerlich in mir mehr die Post ab.
Kurzrezension
90125 ist ein bemerkenswertes Yes-Album aus dem Jahr 1983, das die Band in eine neue Ära führt. Mit geänderter Besetzung und einem modernen Sound entfernt sich Yes vom klassischen Progressive Rock, bedient sich eingängiger Melodien in radiotauglichen Arrangements. Der größte Hit des Albums und der Bandgeschichte überhaupt, Owner of a Lonely Heart, brachte Yes einen weltweiten kommerziellen Erfolg, der von Trevor Horn produziert ist. Das Album markierte eine Neuausrichtung der Band und ist ein faszinierendes Werk für Fans des 80er-Jahre-Sounds.