New Radicals – Maybe You’ve Been Brainwashed Too

Meine Geschichte zum Album
Wohl eines der am meisten verkannten Musikalben, die mir in meiner Musikhörerkarriere untergekommen sind, ist Maybe You’ve Been Brainwashed Too von New Radicals. Mag die Singleauskopplung You Get What You Give nicht zu 100% der Popsong schlechthin zu sein, so ist das Album in seiner Gesamtheit unschlagbar. Es kommt keine Sekunde Langeweile auf oder es wird nicht einmal versucht, You Get What You Give in einem weiteren Lied zu kopieren. Ein gutes Album muss nicht aus einer Titelfolge bestehen, bei der der Körper die ganze Zeit am Zappeln ist. Das Album gehört zu meinen TOP 100-Favoriten.

Wie ich zu Maybe You’ve Been Brainwashed Too kam, kann ich nicht mehr sagen. Es war auf alle Fälle der Titel You Get What You Give, soviel ist sicher. Und hätte ich den Titel aktuell nicht in einer neuen Interpretation in einem TV-Spot von Persil gehört, wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, das Album auf Vinyl zu suchen. Es erschien ursprünglich kurz vor der Jahrtausendwende und ich hatte wenig Hoffnung, dass es außer digital oder auf CD in Vinyl gepresst wurde. Mein Haus- und Hoflieferant für Neuware JPC hatte es sofort lieferbar und ich mußte es käuflich erwerben.

New Radicals, das ist/sind Gregg Alexander und laut Wikipedia auch Danielle Brisebois. Das sagt mir zumindest erst einmal nichts. Lese ich im Zusammenhang mit Gregg Alexander jedoch Inner Smile von Texas, Life is a Rollercoaster von Ronan Keating oder Murder on the Dancefloor von Sophie Ellie Bextor, dann haben die genannten Titel eine gewisse musikalische Nähe zu den New Radicals. Immerhin ist Gregg Alexander als Autor und/oder Produzent zumindest mitbeteiligt. Ich muss gestehen, bei Inner Smile innerlich völlig abzugehen. Den Song halte ich für den besten Texastitel, auch wenn er sehr New Radicals-Style ist.

Kurzrezension

Maybe You’ve Been Brainwashed Too von New Radicals ist ein Pop-Rock-Album, das 1998 erschien und bis heute als unterschätztes Juwel gilt. Obwohl es das einzige Album der Band ist, hinterließ es mit dem Hit You Get What You Give einen bleibenden Eindruck. Das Album war im Grunde ein Solowerk von Gregg Alexander, der fast alle Songs schrieb, produzierte und selbst performte. Unterstützt wurde er unter anderem von Danielle Brisebois, deren Backgroundgesang dem Album zusätzliche Tiefe verleiht. Es kombiniert radiotauglichen Mainstream mit britisch beeinflusster Pop- und Rockästhetik und erinnert an Künstler wie Oasis, R.E.M. und sogar Prince. Alexander verarbeitet gesellschaftskritische Themen mit einer Mischung aus Sarkasmus und Romantik. Besonders der Titeltrack zeigt seine kritische Haltung gegenüber Konsum und Medien. Maybe You’ve Been Brainwashed Too ist voller Energie, Emotion und cleverer Texte. Es ist ein musikalisches Statement gegen Oberflächlichkeit und für Authentizität. Wer über den One-Hit-Wonder-Status hinausblickt, entdeckt ein Werk mit überraschender Tiefe und Vielfalt.